Ein Energieberater unterstützt bei der energetischen Bewertung und Optimierung von Gebäuden. Doch was macht ein Energieberater konkret? Welche Aufgaben übernimmt er im Detail? Und wann ist eine Beratung sinnvoll? Dieser Beitrag liefert einen strukturierten Überblick über die wichtigsten Aufgaben eines Energieberaters.

Energieeffizientes Einfamilienhaus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und moderner Dämmung der Gebäudehülle
Energieberater übernehmen die Planung und Bewertung energetischer Maßnahmen, zum Beispiel moderne Dämmung und Photovoltaik.
Das Wichtigste in Kürze
  • Energieberater erfassen systematisch den energetischen Zustand eines Gebäudes, inklusive baulicher Substanz und technischer Anlagen.
  • Sie entwickeln individuelle Maß­nah­men­kon­zep­te zur Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung, häufig in Form eines förderfähigen Sa­nie­rungs­fahr­plans.
  • Ihre Aufgaben umfassen die technische Analyse, die wirtschaftliche Bewertung und die Priorisierung geeigneter Sa­nie­rungs­schrit­te.
  • Energieberater beraten zu För­der­pro­gram­men und erstellen die notwendigen Nachweise für die Antragstellung.
  • Auf Wunsch begleiten sie die Umsetzung der Maßnahmen durch qua­li­täts­si­chern­de Baubegleitung und fachliche Abstimmung mit Ausführenden.
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Heid Energieberatung
Zertifizierte Energieberater nach DIN EN 16247 und Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG) von TÜV, DEKRA, IHK, dena und EIPOS.

Was macht ein Energieberater? Aufgaben im Überblick

Die zentralen Aufgaben eines Energieberaters beginnen mit der Analyse des energetischen Zustands eines Gebäudes. Darauf aufbauend entwickelt er individuell abgestimmte Maßnahmen, um den En­er­gie­ver­brauch zu senken, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und wirtschaftlich sinnvolle Investitionen anzustoßen.

Typische Aufgaben eines Energieberaters sind:

  • Gebäudeanalyse vor Ort, inklusive Thermografie, Sichtprüfung und Bewertung der vorhandenen Technik
  • Erstellung von En­er­gie­aus­wei­sen, sowohl für Wohn- als auch für Nicht­wohn­ge­bäu­de
  • Sa­nie­rungs­emp­feh­lun­gen, beispielsweise zur Dämmung, Heiztechnik oder Lüftung
  • Beratung zu Fördermitteln, inklusive Vorbereitung und Einreichung von Anträgen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Aus­fuhr­kon­trol­le (BAFA)
  • Energetische Baubegleitung zur Qua­li­täts­si­che­rung während der Umsetzung
  • Energieaudit nach DIN EN 16247-1, insbesondere für Unternehmen mit Auditpflicht
  • Fachliche Berechnungen, etwa zur Heizlast, zu Wärmebrücken oder zur Amortisation von Investitionen
Aufgaben eines Energieberaters.
Aufgaben eines Energieberaters.

Unterschied: Was macht ein Ge­bäu­de­en­er­gie­be­ra­ter?

Häufig wird gefragt: Was macht ein Ge­bäu­de­en­er­gie­be­ra­ter im Unterschied zu einem „normalen“ Energieberater? Der Begriff „Ge­bäu­de­en­er­gie­be­ra­ter“ meint aber in der Regel dasselbe wie „Energieberater“. Eine offizielle, rechtlich geschützte Be­rufs­be­zeich­nung ist er nicht. Vielmehr handelt es sich um eine beschreibende Bezeichnung für Energieberater mit Spezialisierung auf Gebäude.

Die zentralen Aufgaben eines Energieberaters

Ein zertifizierter Energieberater begleitet den gesamten Prozess der energetischen Verbesserung eines Gebäudes: von der Be­stands­auf­nah­me bis zur Umsetzung konkreter Maßnahmen. Die Aufgaben lassen sich in mehrere Phasen gliedern, beginnend mit einer präzisen Analyse des Ist-Zustands.

1. Erfassung und Analyse des Ist-Zustands

Im ersten Schritt nimmt der Energieberater das Gebäude detailliert unter die Lupe. Ziel ist es, alle energetisch relevanten Schwachstellen zu identifizieren:

  • Sichtprüfung der Gebäudehülle, Heiztechnik und Fenster
  • Auswertung vorhandener Unterlagen wie Baupläne, Ver­brauchs­ab­rech­nun­gen oder Sa­nie­rungs­his­to­rie
  • Vor-Ort-Termin mit ther­mo­gra­fi­schen Aufnahmen und Messungen
  • Systematische Bewertung von Wärmeverlusten, Lüf­tungs­si­tua­ti­on und Nutzerverhalten

Dabei werden sowohl die baulichen Gegebenheiten als auch das Nutzerverhalten einbezogen.

Praxisbeispiel: Bei einem älteren Einfamilienhaus stellt der Energieberater fest, dass durch die ungedämmte Kellerdecke rund zehn Prozent der Heizwärme verloren gehen. Die empfohlene Maßnahme, eine nachträgliche Dämmung mit Mineralwolle, reduziert den Energiebedarf spürbar und spart jährlich über 400 Euro Heizkosten.

2. Erstellung eines Maß­nah­men­ka­ta­logs

Auf Grundlage der Gebäudeanalyse erstellt der Energieberater einen strukturierten Maß­nah­men­ka­ta­log zur Verbesserung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz. Diese Phase ist entscheidend, um aus reiner Diagnose eine umsetzbare Strategie zu machen.

Die Aufgaben des Energieberaters in dieser Phase umfassen:

  • Individueller Sa­nie­rungs­fahr­plan (iSFP): Detaillierte Schritt-für-Schritt-Empfehlungen für sinnvolle Sa­nie­rungs­maß­nah­men
  • Wirt­schaft­lich­keits­be­wer­tung: Einschätzung von Kosten, Ein­spar­po­ten­zi­al und Amor­ti­sa­ti­ons­dau­er je Maßnahme
  • Priorisierung: Technisch und wirtschaftlich sinnvolle Reihenfolge der Maßnahmen
  • För­der­op­ti­mie­rung: Ausrichtung der Planung auf aktuelle Anforderungen von BAFA, KfW und weiteren Programmen

3. Beratung zu Fördermitteln

Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich eines Energieberaters ist die För­der­mit­tel­be­ra­tung. Staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Kredite spielen bei vielen Sa­nie­rungs­vor­ha­ben eine entscheidende Rolle, doch der Zugang ist oft komplex. Ein erfahrener Energieberater sorgt dafür, dass För­der­po­ten­zia­le ausgeschöpft und Fehler vermieden werden.

Die typischen Aufgaben in diesem Bereich:

  • Auswahl geeigneter Programme, beispielsweise Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) über BAFA oder KfW
  • Prüfung von Kom­bi­na­ti­ons­mög­lich­kei­ten, zum Beispiel iSFP-Bonus oder Er­gän­zungs­kre­dit
  • Erstellung der erforderlichen Nachweise und Dokumente
  • Abwicklung des An­trags­ver­fah­rens, auf Wunsch komplett durch den Energieberater

Gerade bei umfassenden Sanierungen oder Neubaumaßnahmen sind För­der­kennt­nis­se entscheidend, um wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Tipp: Viele Programme setzen eine qualifizierte Energieberatung für die Förderung voraus. Frühzeitige Beratung sichert neben dem Förderzugang auch Pla­nungs­si­cher­heit.

4. Begleitung der Umsetzung (optional)

Viele Eigentümer wünschen sich nicht nur eine Planung, sondern auch fachliche Unterstützung bei der Umsetzung. Hier übernimmt der Energieberater eine koordinierende Rolle als Schnittstelle zwischen Bauherr, Fachgewerken und Förderstellen.

Zu den Aufgaben in dieser Phase gehören:

  • Energetische Baubegleitung zur Sicherstellung der För­der­kon­for­mi­tät
  • Qua­li­täts­si­che­rung auf der Baustelle, beispielsweise durch Zwi­schen­ab­nah­men
  • Abstimmung mit ausführenden Fachbetrieben zu technischen Details
  • Nachweisführung gegenüber Förderstellen, etwa durch Fo­to­do­ku­men­ta­tio­nen und Prüfprotokolle

Diese Leistungen sind besonders dann unerlässlich, wenn Förderprogramme eine lückenlose Dokumentation und unabhängige Fachbegleitung vorschreiben.

Praxisbeispiel: Bei der Sanierung eines Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses koordiniert der Energieberater Dämmarbeiten an Fassade und Kellerdecke. Durch die frühzeitige Kontrolle von Aus­füh­rungs­de­tails werden technische Mängel vermieden und die vollständige Förderfähigkeit sichergestellt. Alle Maßnahmen werden dokumentiert und fristgerecht nachgewiesen.

Was macht ein Energieberater für un­ter­schied­li­che Gebäudetypen?

Die Aufgaben eines Energieberaters variieren je nach Gebäudenutzung und Zielsetzung. Während im Wohnbereich häufig energetische Sanierungen im Vordergrund stehen, geht es bei Unternehmen und Kommunen oft um strategische Planung und Nach­weis­pflich­ten.

Typische Aufgaben nach Gebäudetyp:

  • Wohngebäude:
    Analyse der Gebäudehülle, Hei­zungs­op­ti­mie­rung, Erstellung eines individuellen Sa­nie­rungs­fahr­plans (iSFP), För­der­mit­tel­be­ra­tung, energetische Baubegleitung
  • Nicht­wohn­ge­bäu­de:
    Energieberatung nach DIN 18599, Erstellung von En­er­gie­aus­wei­sen, Planung von Sa­nie­rungs­maß­nah­men
  • Unternehmen:
    Durchführung von Energieaudits nach DIN EN 16247-1, Erfassung der En­er­gie­ver­bräu­che, Beratung zu Investitionen in Effizienz und erneuerbare Energien, ESG-konforme Maß­nah­men­pla­nung
  • Kommunale Gebäude
    Energieberatung von Schulen und Kitas oder Ver­wal­tungs­bau­ten, Beratung zu Sa­nie­rungs­pflich­ten nach Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG), Unterstützung bei Förderanträgen und Maß­nah­men­um­set­zung

Warum sich eine Energieberatung lohnt

Die Aufgaben eines Energieberaters zahlen sich vielfach aus: durch messbare Einsparungen, bessere Planung und klare Fördervorteile. Wer frühzeitig auf eine qualifizierte Beratung setzt, sichert sich nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch langfristige Wertsteigerung der Immobilie.

Das bringt Ihnen eine professionelle Energieberatung:

  • En­er­gie­ein­spa­rung:
    Gezielt geplante Maßnahmen reduzieren den En­er­gie­ver­brauch häufig um 20 bis 40 Prozent.
  • Fördermittel sichern:
    Energieberater schaffen die Voraussetzungen für Zuschüsse von BAFA oder KfW, oft mit Förderquoten bis zu 50 Prozent.
  • Pla­nungs­si­cher­heit:
    Sa­nie­rungs­schrit­te folgen einem technisch fundierten Konzept.
  • Wertsteigerung:
    Ein en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter Gebäudezustand verbessert die Marktposition und erleichtert die Vermietung oder den Verkauf.
  • Nachhaltigkeit:
    Weniger En­er­gie­ver­brauch bedeutet weniger CO₂ und langfristig mehr Zu­kunfts­si­cher­heit.
herr-heid-zitat

Wer ohne Energieberater saniert, riskiert nicht nur unnötige Kosten, sondern auch den Verlust wichtiger Förderansprüche.

Energieberater & Ing. André Heid M.Sc.

Tabelle: Leistungen eines Energieberaters & typische Kosten

Was macht ein Energieberater und wie viel kostet das in der Praxis? Die Höhe der Kosten hängt vom Gebäudetyp, dem Aufwand und den gewählten Leistungen ab. Viele Energieberater Aufgaben, etwa der Sa­nie­rungs­fahr­plan oder die Heiz­last­be­rech­nung, lassen sich je nach Bedarf einzeln oder im Paket beauftragen.

Die folgende Übersicht zeigt typische Leistungen und deren Kostenrahmen:

Leistung Bereich Kosten
Individueller Sa­nie­rungs­fahr­plan (iSFP) Wohngebäude ca. 1.999 – 5.000 €
Heiz­last­be­rech­nung Wohngebäude ab 1.100 €
Energetische Baubegleitung Wohngebäude ca. 6.000 – 10.000 €
För­der­an­trag­stel­lung (BAFA/KfW) Wohngebäude 700 – 2.800 €
Energieausweis Wohngebäude ca. 400 – 700 €
Individueller Sa­nie­rungs­fahr­plan Gewerbe Nicht-Wohngebäude individuell auf Anfrage
Wir beraten Sie kostenlos, gleich anrufen:
0158 - 886 535 18 oder Formular abschicken:
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Zertifizierte Energieberater nach DIN EN 16247 und Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG) von TÜV, DEKRA, IHK, dena und EIPOS.

Häufige Fragen zu den Aufgaben eines Energieberaters

Sie haben noch Fragen zur Rolle eines Energieberaters, zum Ablauf oder zur Umsetzung in der Praxis? In unseren FAQ beantworten wir die häufigsten Anliegen rund um die Aufgaben, Leistungen und den Nutzen einer professionellen Energieberatung.

Was sind die Aufgaben eines Energieberaters in einem typischen Projekt?

Ein Energieberater analysiert den energetischen Zustand Ihrer Immobilie, erstellt Maß­nah­men­vor­schlä­ge zur Sanierung, berät zu Fördermitteln und begleitet auf Wunsch die Umsetzung. Die Aufgaben reichen von der Erstaufnahme bis zur technischen Abnahme nach der Umsetzung.

Was macht ein Energieberater bei einem Vor-Ort-Termin?

Der Energieberater prüft die Gebäudehülle, Fenster, Dach, Kellerdecke, Heizsysteme und Lüftung. Außerdem sichtet er Verbrauchsdaten und macht Fotos für die spätere Dokumentation. Ziel ist es, energetische Schwachstellen zu erkennen.

Wie finde ich heraus, welche Aufgaben bei mir sinnvoll sind?

Ein unverbindliches Erstgespräch mit einem unserer Berater hilft, den Bedarf einzuschätzen. Je nach Immobilientyp und Zielstellung können die Aufgaben variieren.

Kann ich selbst Maßnahmen ohne Energieberater umsetzen?

Ja, aber viele Förderprogramme setzen eine qualifizierte Energieberatung voraus. Zudem hilft ein Berater, teure Fehl­ent­schei­dun­gen zu vermeiden.

Was macht ein Energieberater anders als ein Handwerker?

Ein Energieberater ist hersteller- und gewerkeneutral. Er liefert eine objektive Analyse und Planung, während Hand­werks­be­trie­be meist nur einzelne Maßnahmen ausführen. Der Energieberater denkt ganzheitlich und integriert technische, wirtschaftliche und för­der­recht­li­che Aspekte.